Ähnlich wie beim Cybersex können zwei Personen, die sich nicht wirklich im selben Raum befinden, über das Telefon miteinander über Sex fantasieren.
Aus einer Reihe von Gründen praktizieren Menschen Telefonsex im privaten Rahmen
.
Es folgen einige Beispiele:
Aufgrund der Distanz, die das Telefon schafft, ist es weniger wahrscheinlich, dass die Partner eine persönliche Bindung entwickeln.
Wenn Sie eine langfristige Beziehung führen, kann Telefonsex das Ergebnis einer längeren räumlichen Trennung sein. Wenn zwei Menschen nicht in der Lage sind, sich von Angesicht zu Angesicht zu treffen, haben sie die Möglichkeit, Sex in einer virtuellen Welt zu haben.
Telefonsex kann eine unterhaltsame Alternative zu traditionelleren Formen des Sex sein. Das Medium bietet zusätzliche Stimulation und Abwechslung für die Beteiligten.
Bereits in den 1920er Jahren, als Telefonsex in privaten Wohnzimmern alltäglich wurde, gab es in Knigge-Kolumnen Überlegungen darüber, wie man ein gewisses Maß an Intimität am Telefon aufrechterhalten kann. So wurde beispielsweise darüber diskutiert, ob es sich gehört, dass eine Frau mit einem Mann telefoniert, während sie unbekleidet im Bett liegt, und ob eine gute Frau ihre Telefonnummer preisgeben sollte oder nicht. In der heutigen Gesellschaft haben die meisten westlichen Menschen kein Problem mit intimen Telefongesprächen.
Kommerziell
Kommerzielle Telefonsex-Anbieter befriedigen schon seit einigen Jahren das Bedürfnis vieler Menschen, ihren Sexualtrieb lautstark auszuleben. Meistens sind es Männer, die über eine kostenpflichtige Telefonnummer anrufen. Bei den meisten Angeboten, die den höchsten zulässigen Tarif für Telefonmehrwertdienste berechnen, liegen die Preise zwischen zwölf Cent pro Minute und knapp zwei Euro pro Minute. Oft arbeiten Frauen für einen Anbieter oder rufen eine kostenlose 0800-Nummer an, um sich zu melden. Bei so vielen Angeboten gibt es keine sinnvollen Gespräche. Stattdessen werden sinnliche Geschichten oder Monologe vorgesprochen und abgespielt.
Die Late-Night-Werbung im deutschen Privatfernsehen ist häufig recht unverblümt. Da der potenzielle Verbraucher bereits vor dem Anruf weiß, worum es geht, ist es wahrscheinlicher, dass er auf der Grundlage dieser Informationen eine Kaufentscheidung trifft. Was die Vanity-Nummern betrifft, so verrät schon die Nummer selbst, was für ein Angebot man in Zukunft bekommen wird. Meistens wollen die Menschen am anderen Ende des Telefons genau wissen, was Sie wollen, aber sie wollen auch wissen, ob Sie persönliche Grenzen haben. Es ist auch möglich, an einer Gruppentelefonsexorgie teilzunehmen, anstatt ein Einzelgespräch zu führen.
Die Frage, ob Telefonsexgespräche moralisch vertretbar sind oder nicht, war schon oft Gegenstand von Auseinandersetzungen vor Gericht. Das oberste deutsche Landgericht entschied zugunsten der Deutschen Telekom in einem Fall, in dem sie einen Teilnehmer wegen sexueller Telefongespräche auf Kosten verklagen wollte, 9 U 252/98 (21. April 1999). Das höchste deutsche Gericht befand, dass die Deutsche Telekom gegen das Gesetz verstößt, weil sie dazu beiträgt, von illegalen Aktivitäten zu profitieren.
In seinem Urteil vom 22. November 2001 (III ZR 5/01) ließ der Bundesgerichtshof die Frage offen, ob Telefonsexverträge sittenwidrig sind, da das Telefonnetz selbst und der Vertrag mit dem Betreiber wertneutral sind. Eine Telefonkundin hatte behauptet, ihr Vater sei für die hohen Telefonrechnungen verantwortlich, weil er teure Mehrwertdienstnummern für Telefonsex nutze.
Doch die Dame musste für ihr Handeln bezahlen. Der BGH stellte fest, dass der Verbraucher bei Mehrwertnummern in einer vertraglichen Beziehung zum Netzbetreiber steht. Inwieweit darf der Netzbetreiber Einfluss darauf nehmen, welche Kunden ihre Telefone zu welchen Zwecken nutzen? Außerdem könne er keinen Einfluss auf den Inhalt der Gespräche nehmen.
In Österreich haben die Gerichte entschieden, dass Telefonsex nicht sittenwidrig ist. Die meisten Menschen halten es nicht für unmoralisch, sich bespielte Kassetten mit explizitem Material anzuhören, so wie sie auch pornografische Zeitschriften oder Filme kaufen würden.
Für erotische Echtzeit- oder Live-Gespräche mit sexuellem Inhalt ist keine direkte körperliche Berührung zwischen den Gesprächspartnern erforderlich. Es handelt sich auch nicht um eine Analogie zur herkömmlichen Prostitution, da die Damen am anderen Ende der Leitung lediglich sexuelle Verhaltensweisen und Erregung nachahmen würden.
Im Jahr 2000 wurde es täglich von etwa 30.000 Menschen genutzt.